Wenn Du hier hin geklickt hast, hast du wahrscheinlich einen bitteren Verlust erlitten, dazu mein herzlichstes Beileid!
Manchmal kommt er unverhofft aber oft wissen wir, dass der Tag kommt, an dem wir uns von einem geliebten Menschen oder auch einem geliebten Tier verabschieden müssen.
Ob es aufgrund der Wahrscheinlichkeit des Alters von z.B. unseren Eltern, einer Krankheit die sicher im Tod mündet oder auf naturgegebenen Tatsachen wie der kurzen Lebenszeit unserer Vierbeiner beruht.
Unser Kopf mag es wissen aber unser Herz kann das weder begreifen noch sich darauf vorbereiten. Bis der Tag tatsächlich da ist.
Und dieser gehört dann für immer zu den schwärzesten in unserem Leben. Wir werden ihn nie vergessen und es wird sehr lange weh tun.
Auch wenn die Zeit die Wunde ein bisschen verschorfen kann, sie wird nie ganz heilen. Die Lücke die dieser Verlust hinterlassen hat, wird nie ganz geschlossen werden.
Aber vielleicht muss sie das auch nicht.
Vielleicht können wir akzeptieren, dass dieser Schmerz von nun an unser ständiger Begleiter sein wird. Und mit den Jahren die Trauer umwandeln in Dankbarkeit, gemeinsam kostbare Lebenszeit verbracht zu haben.
Wir Menschen tun uns schwer im Loslassen. Wir haben es bisher nicht geschafft den Tod als einen natürlichen Bestandteil unseres Lebenszyklus zu akzeptieren.
Er tut einfach nur weh und wir haben Angst davor. Angst zu sterben, Angst vor dem was danach kommt, ob da was kommt.
Glücklich der, der spirituell oder im Glauben Halt finden kann. Der eigene Tod ist rational sowieso nicht begreifbar, das spielt sich oft jenseits unserer Vorstellungskraft ab.
Wenn wir jemanden der unserem Herzen so nahe steht, verlieren, glauben wir die Zeit müsste stillstehen. Das Leben dürfte nicht weiter gehen, einfach so, als wäre nichts gewesen, während in unserem Herzen Grabesstille und dunkle Nacht herrscht.
Nach anfänglicher Betäubung und einer Art Schockstarre durchlaufen wir eine Gefühlsachterbahn von unaushaltbarem Schmerz und Verzweiflung, die auch mit Wut gekoppelt sein kann.
Warum hast Du mich allein gelassen? Warum passiert mir das? Warum gerade er/sie? So viele Fragen die uns niemand beantworten kann…
Einen echten Trost gibt es in dieser ersten Zeit nach der Tragödie nicht.
Man kann nur für den Trauernden da sein, ihn/sie nach Möglichkeit in der ersten Zeit nicht allein lassen. Versuchen nach dem ersten Schock wieder langsam das Leben einkehren zu lassen und auf die Dinge hinzuweisen, die das Leben trotzdem noch lebenswert machen.
Und dann ist es notwendig den kompletten Trauerprozess durchzugehen mit all den negativen Gefühlen und der Ohnmacht, mit denen dieser behaftet ist.
Bis man seinen Frieden damit machen und einen Neuanfang wagen kann. Manchmal kann man sich damit trösten, dass der/diejenige jetzt erlöst ist, keine Schmerzen mehr hat, nicht mehr leiden muss.
Aber oft ist da einfach nur ein großes schwarzes Loch das uns hinab ziehen will.
Menschen in Trauer entwickeln dann unter Umständen Symptome, die einer depressiven Episode ähneln und viele diagnostische Merkmale von dieser haben können.
Dazu gehören u.a. das Morgentief , Schlafstörungen, Appetitverlust, negative Zukunftsperspektiven und ein Gefühl der Sinnlosigkeit. Sowie Interessensverlust und ein verminderter Antrieb.
Was aber für die Dauer von bis zu einem Jahr eine vollkommen normale und auch gesunde Reaktion ist.
Gerade jene die viele Jahre miteinander gelebt und nichts ohne den anderen getan haben, haben es schwer diesen Verlust zu verkraften und ihren Alltag ohne den anderen zu bewältigen.
Manche ziehen sich komplett in sich selbst zurück, meiden soziale Kontakte und können nicht über den Schmerz und ihre Gefühle reden, was aber äußerst wichtig ist.
Denn das muss unbedingt raus, da es sich sonst andere Ventile in z.B. körperlichen Symptomen sucht. Genauso wie die Tränen, die geweint werden müssen denn sie befreien uns.
Wer diese Trauer durchlebt und durchlitten hat, weiß wie es sich anfühlt, wenn Sam, gespielt von Tom Hanks in ‚Schlaflos in Seattle‘ es auf diese Art beschreibt:
‚Ich werde aufstehen, und zwar jeden Morgen. Und ich werde ein- und ausatmen, den ganzen Tag lang. Und dann, nach einer Weile, werde ich mich nicht mehr daran erinnern müssen, jeden Morgen aufzustehen und ein- und auszuatmen.‘
Hat man sich Hilfe geholt und damit diesen ersten schweren Prozess überstanden, steht man irgendwann eines Morgens auf und die schwarze Wolke ist nicht mehr ganz so schwarz wie vorher.
Und es kommt der Tag, da ist es auch nicht mehr der erste niederschmetternde Gedanke am Morgen. Wir denken noch oft an den geliebten Menschen oder das Haustier aber mit immer mehr Dankbarkeit und weniger Ohnmachtsgefühl.
Natürlich ist Trauer ein sehr individueller Prozess für den es kein Rezept und keine schnelle Heilung gibt.
Aber die bewusste Auseinandersetzung damit kann helfen, das was in deinem Leben gerade passiert ist, besser zu verarbeiten und anzunehmen.
Gerne unterstütze ich dich in deinen schwersten Stunden und gemeinsam finden wir einen Weg aus dem dunklen Tunnel zurück ins Licht. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!